Erst das hochwertige Geschirr macht aus einem kargen Tisch eine einladende Tafel. Modernes Porzellan- und Keramikgeschirr lässt weitere Dekoration beinahe überflüssig werden und wirkt für sich selbst als ästhetischer Eyecatcher.
Ein flüchtiger Blick auf die beiden Varianten an Steingut macht zunächst keine großen Unterschiede sichtbar. Immerhin gehören sowohl Keramik als auch Porzellan zur Familie der Feinkeramik und können hinsichtlich Optik und Glasur beinahe nahtlos aneinander angeglichen werden. Häufig werden beide Begrifflichkeiten daher sogar als Synonym verwendet. Warum diese Handhabung den Töpfereien jedoch nicht gerecht wird, haben wir für Dich zusammengefasst. Dürfen wir vorstellen …
Das ist Keramik – pflegeleichtes Steingut für den Alltag
Ob Keramiktassen, Keramikschalen oder Keramikteller: Der in Töpfereien verarbeitete Werkstoff ist aus deutschen Küchen und Esszimmern nicht mehr wegzudenken. Abgeleitet vom altgriechischen Wort „keramos“, steht Keramik für eine Verarbeitungsform von Ton, die nach dem Brennen in unterschiedlichen Gewändern über die Ladentheke geht. Werfen wir gemeinsam einen genauen Blick auf die Ursprünge der Keramiktasse, aus der Du morgens Deinen Kaffee schlürfst:
Die Materialzusammensetzung von Keramik
Der hauptsächliche Bestandteil von Keramik ist schlicht und ergreifend plastischer Ton. Wurde das Wunschprodukt erst einmal in die erdachte Form gebracht, wandert Keramik bei bis zu 1.300 Grad Celsius in den Brennofen.
Die Optik von Keramik
Nach erfolgreichem Abschluss des Brennvorganges erhält Keramik einen dünnen Glasüberzug. Dieser wirft Deine Keramiktasse in ein mattes oder glänzendes, deckendes oder transparentes, kunterbuntes oder aber dezent-zurückhaltendes Gewand. Die mittlerweile wasserdichte Glasur verhilft der vormals rötlichen Keramik zu ihrem Namen als „Chamäleon des Geschirrs“, denn sie kann ab sofort völlig frei dekoriert und verziert werden. Weiterhin lässt sich die glatte Oberfläche sehr einfach reinigen, womit wir auf den nächsten Punkt zu sprechen kommen …
Keramik im Alltag
Aus gutem Grund greifen die meisten Besitzer von Porzellan- und Keramikgeschirr für das tägliche Abendessen lieber zu Letzterem. Ähnlich wie das höherpreisige Porzellan, sehen moderne Keramik-Sets nämlich ebenso edel aus, überzeugen darüber hinaus aber auch mit einer angenehmen Pflegeleichtigkeit. Spülmaschine? Kein Problem! Der Henkel der Keramiktasse ist abgebrochen? Der Sekundenkleber schafft Abhilfe. Ist das gute Stück nicht mehr zu retten, kannst Du es kurzerhand im Restmüll entsorgen, ohne Dein grünes Gewissen in Frage stellen zu müssen.
Das ist Porzellan – das „weiße Gold“ im Überblick
Porzellan ist Keramik – aber Keramik ist nicht immer Porzellan. Stattdessen unterteilen die Damen und Herren vom Fach das Steingut – je nach Herstellungsart – in Terrakotta, Steinzeug, Steingut und eben Porzellan. Haben wir Dich verwirrt? Dann gehen wir dem Porzellan jetzt genauer auf den Grund:
Die Materialzusammensetzung von Porzellan
Der Hauptbestandteil von Porzellan ist Kaolin. Das weiße Gestein ist auch unter dem Namen „Porzellanerde“ bekannt und ist so feinteilig, dass es das spätere Endprodukt lichtdurchlässig macht. Im Ergebnis kannst Du Dich nach dem Brennprozess an der besonderen Optik der edlen Stücke erfreuen.
Die Optik von Porzellan
Porzellangeschirr, das für seine dünne Wandstärke berühmt ist, erhält seine beinahe transparente Optik im Brennprozess. Nach dem Brennprozess kristallisieren die Substanzen nicht erneut, wodurch sich der lichtdurchlässige Effekt einstellt. Da Porzellanerde bereits von Natur aus weiß ist, wird Dein zukünftiges Geschirr bloß noch mit einer klaren Glasur überzogen. Diese verleiht dem Porzellan seinen spiegelnden Effekt. Der ästhetische Schimmer unterstreicht die feine und fragile Optik des edlen Materials.
Porzellan im Alltag
Eines steht außer Frage: Porzellangeschirr ist schick – und teuer! Im Vergleich zum Keramikgeschirr werden die edlen Stücke daher häufig bloß zu besonderen Anlässen aus dem Wohnzimmerschrank hervorgeholt. Nachdem diese am Weihnachtsabend und an Geburtstagen das Licht der Welt erblicken durften, benötigen sie eine sanfte Reinigungseinheit von Hand. Um die Spülmaschine solltest Du hingegen einen (großen) Bogen machen, wenn Du lange Freude an dem effektvollen Geschirr haben möchtest.
Sollte trotz aller Sorgfalt etwas zu Bruch gehen, kannst Du Porzellan häufig dennoch auf Flohmärkten oder auf Online-Marktplätzen zum Verkauf anbieten. Gerade Einzelstücke erfreuen sich an großer Beliebtheit – und sind unter dem Gesichtspunkt ihres hohen Preises viel zu schade, um auf dem Wertstoffhof zu landen. Unser Fazit daher: Keramikgeschirr im Alltag, Porzellan gern zu besonderen Anlässen!